Seit 2004 wächst auf dem "Schusteranger" in Thal Dank des unermüdlichen Einsatzes von Vereinsmitgliedern, Gönnern und Spendern ein Heimatmuseum der besonderen Art.
Herzstück ist das 12 x 31 Meter große Hauptgebäude, das ein Nachbau eines für den Landstrich typischen Hofes ist. Der originalgetreue Innenausbau beherbergt die klassischen Räume wie Küche, Stube und Querflez.
Als Besonderheit sind sicherlich der Hausgang mit seinem handgemauerten böhmischen Gewölbe, das Jahrhunderte alte Solnhofer Pflaster sowie die imposanten Malereien ein Spiegelbild längst vergangener Tage.
Im Hauptgebaüde befinden sich zusätzlich ein Ausstellungsraum mit Kröninger Hafnergeschirr, Baderwerkzeugen, historische Fotografien und Bildern der Vergangenheit sowie eine Ausstellungshalle auf 2 Stockwerke verteilt.
Neben Pferdekutschen und -schlitten , Haushaltsgegenstände/ -maschinen, einer Sammlung von landwirtschaftlichen Werkzeugen , Geräten und Maschinen sind auch eine Zimmerei, eine Schusterei, ein Kramerladen wie zu Omas Zeiten, ein Schulzimmer, die Entwicklung der Elektrifizierung oder auch das "Abbeten von Kindern" zu sehen. Seit 2017 befindet sich im Erdgeschoss auch eine neu eingerichtete und voll funktionsfähige Wagnerei.
Im großen Ausstellungsraum ist darüber hinaus ein aus mehr als 9000 Einzelstücken verlegter Hirnholzboden zu bewundern.
Im Sommer 2018 wurde das Hauptgebäude endlich fertiggestellt. Der östliche " Schias " wurde mit den noch fehlenden drei Bauernheiligen Isidor, Notburga und Leonhard versehen.
Der Dachstuhl des 13,5 x 7,30 Meter großen Quergebäudes stammt im Original aus dem 18. Jahrhundert und wurde bei einem naheliegenden Anwesen sorgfältig abgebaut, restauriert und in Thal wieder fachgerecht aufgestellt.
Einen besonderen religiösen Akzent erhielt das Heimatmuseum Thal durch die im neugotischen Stil errichtete Kapelle "Maria in Thal".
Mit unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden und zahlreichen Geld- und Sachspenden konnten die Oldtimerfreunde Kirchberg ihren Plan eines Kapellenneubaus in die Tat umsetzen. Am Sonntag, den 08.08.2010 weihte Holzland-Pfarrer Jacek Jamiolkowski zusammen mit dem ehemaligen Holzland-Kaplan Tobias Rother das kleine gotische Gotteshaus, das fortan den Namen "Maria in Thal" trägt, im feierlichen Rahmen eines Feldgottesdienstes unter großer Beteiligung von Gläubigen aus Nah und Fern ein.
Die 6,5 x 4,0 Meter große Kapelle ist innen mit einem gotischen Netzgewölbe und aus handgemachten Ziegelsteinen gemauert. Die Farbgestaltung des filigranen Altares, der neben der zentralen Marienfigur auch Figuren des Hl. Leonhard und von Johannes den Täufer beherbergt, spiegelt sich im gesamten Innenraum wieder.
Der betonierte Glockenturm hat eine kupferne Turmspitze samt
handgeschmiedetem Kreuz, ist fast 11 Meter hoch und beinhaltet
zwei Glocken. Passend zum Gebäudecharakter weist der
zimmermannsmäßige Dachstuhl eine Biberdeckung auf.
Für die Besucher aus nah und fern stellt die Kapelle "Maria in Thal" den ruhenden Pol auf dem Vereinsgelände der Oldtimerfreunde Kirchberg dar.
Den grünen Innenhof des Heimatmuseums ziert ein stattlicher Taubenkobel unter dem ein historischer Wassergrand plätschert.
Zudem bauten die Oldtimerfreunde einen über 100 Jahre alten Backofen, der im nahen Irlach abgetragen wurde, neu auf und legten daneben einen kleinen Bauerngarten an.
Relativ neu ist auch der Windbrunnen mit einer Gesamthöhe von 17 Metern und einem Windrad mit 2,3 Meter Durchmesser.
Dieses ursprünglich aus Ampfing stammende Bauwerk diente zum Antrieb eines Brunnengeschöpfs und speist damit eine Wasserreserve mit einem Fassungsvermögen von etwa 16 Kubikmeter.
Im Jahr 2012 wurde das Heimatmuseum erneut erweitert.
Der neue Museumsstadel dient als Lagerfläche für weitere Museumsexponate sowie für kulturelle Veranstaltungen.
Viele brauchtümliche Veranstaltungen wie z.B. Stubenmusikabende, Mäh- und Dengelkurse, Musikanntentreffen, Kräuterbuschen- und Birkenbesenbinden oder das Basteln von Wachsstöcken runden im Jahresverlauf den Museumszweck ab und geben damit
" der Vergangenheit eine Zukunft ".